Licher Literaturgespräch

Hans Joachim Schädlich - Narrenleben - Buchcover und Autorenfoto

Hans Joachim Schädlich: Narrenleben

Zum Autor Hans Joachim Schädlich

Ein Meister der Reduktion, der mit dieser Reduktion eine ungeheure Intensität erreicht.

Süddeutsche Zeitung

Hans Joachim Schädlich wird 1935 im Vogtland als Sohn eines Kaufmanns geboren und studierte Germanistik und Linguistik an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Universität Leipzig. Er verfasste bereits Ende der 60er Jahre literarisch hochwertige Texte, deren Veröffentlichung jedoch aufgrund der unverhohlenen Kritik von der DDR Zensur verhindert wurde.

1976 unterzeichnete auch Schädlich den Protest der DDR-Autoren gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann, im weiteren Verlauf wurde seinem Ausreiseantrag 1977 stattgegeben - er siedelte mit seiner Familie in die Bundesrepublik Deutschland über.

Zu seinen Werken zählen u.a. „Versuchte Nähe“, „Tallhover“, „Schott“, „Die Sache mit B.“ und „Sire, ich eile. Voltaire bei Friedrich II. Eine Novelle.“.

Zum Buch „Narrenleben“

In seinem zugleich pessimistischen, wie trostreichen Roman erzählt Hans Joachim Schädlich vom wechselvollen Schicksal zweier Narren, die es tatsächlich einst gegeben hat. Schädlich haucht den historischen Figuren und den belegten Fakten Leben ein - das Treiben und Getriebenwerden der Narren entspringt Schädlichs Fantasie.

Joseph Fröhlich (geboren 1694) ist gelernter Müller und weiß, sich einzurichten. Er kann zum Lustigen Rat Augusts des Starken aufsteigen. Sein Leben wird gestreift von den historischen Geschehnissen der Epoche, beeinflusst von der Willkür der Mächtigen, geprägt von den Gepflogenheiten am Hof.

Der zweite Narr, Peter Prosch, ein Zeitgenosse, der keine Anstellung erhält und daher von Fürstenhof zu Fürstenhof zieht, bleibt der arme Hund, als der er begonnen hat. Mehr als Fröhlich ist er Demütigungen ausgesetzt und wird zum Spielball der Mächtigen.

„Je mehr ich ertrage, desto größer ist mein Ertrag.“

Hans Joachim Schädlich erzeugt Fülle durch Reduktion und generiert Gefühle - durch den Verzicht auf alles Laute, Spektakuläre und Schmückende.

Zum Literaturgespräch

Jeden Monat, immer an einem Dienstag um 20:00 Uhr stellt Dr. Peter Ihring im Rahmen des Licher Literaturgesprächs eine belletristische Neuerscheinung aus dem aktuellen Buchmarkt vor. Er geht in einer ca. 20 minütigen Einführung auf Werk und Autor(in) ein, bevor die Veranstaltung in ein thematisch offenes Gespräch über Literatur und Leben übergeht.

Es ist sinnvoll, dass Sie als Besucher(innen) dieser Veranstaltung das entsprechende Buch selbst gelesen haben, damit Sie sich qualifiziert am anschließenden Gespräch beteiligen können, aber natürlich sind auch Gäste willkommen, die den behandelten Text zuvor noch nicht lesen konnten.

Für alle Fragen bezüglich der Veranstaltung steht Dr. Peter Ihring gerne zur Verfügung:

Dr. Peter Ihring

Veranstaltungsdaten

Foyer der Stadtbibliothek Lich
Kirchenplatz 12
35423 Lich

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