Vortrag mit Lesung von Konrad Görg

Buchcover Wir sind, was wir erinnern - vor dem Hintergrund einer zerstörten Eisenbahnbrücke
Foto Eisenbahnbrücke: Erhard R. Wiehn

„Wir sind, was wir erinnern“

Zwei Generationen nach Auschwitz: Plädoyer für Pluralismus, Toleranz und Demokratie.

Wenn die Beschäftigung mit Auschwitz nicht zutiefst verstört, immer wieder, zumindest immer mal wieder, dann ist etwas falsch daran. Wie jedoch kann und darf sich ein Nachgeborener der „Tätergeneration“ dem Holocaust, dem „Abgrund der Geschichte“ nähern?

Konrad Görg macht dies durch einen Chor der verschiedensten Stimmen möglich, die miteinander in einen Dialog treten wollen: historisch erklärend, streitend, verzweifelt fragend, anklagend, um Wahrheit ringend, um Versöhnung bittend und für die Zukunft hoffend.

Über viele Jahrzehnte hat Görg eine Sammlung von Zitaten zusammengetragen und 2012 in einem Buch veröffentlicht, das dazu beitragen möchte, dass wir uns weiterhin der geschichtlichen Verantwortung stellen und eine kollektive Erinnerungskultur aufbauen, die verlässlich und dauerhaft zugleich auch eine „Orientierungskultur“ für die kommenden Generationen darstellt.

Zum Autor

Konrad Görg wurde 1953 in Simmern/Hunsrück geboren und ist Arzt für Innere Medizin am Universitätsklinikum Marburg.

Der Vortrag

Konrad Görg erklärt, wie er als Arzt überhaupt dazu kam, ein solches Buch herauszugeben. Er trägt die Geschichte des Jungen Erwin Katz vor, der im Alter von 10 Jahren in Auschwitz umkam.

Anschließend werden unter sorgsamer Bezugnahme auf den Band folgende Kernfragen beleuchtet:

  • Warum heute überhaupt noch erinnern?
  • Was ist damals passiert?
  • Wie konnte das damals nur passieren?
  • Was können wir tun, damit sich so etwas nicht noch einmal wiederholt?

Konrad Görg nähert sich den historischen Wurzeln der Katastrophe und den sozialpsychologischen Hintergründen für die Taten.

Er stellt dabei immer wieder aktuellen Bezug zu Problemen der Gegenwart her.

Es ist Raum für eine anschließende Diskussion.

Ein unglaubliches, wirklich starkes Buch. Ich habe noch selten eine solche Anthologie gesehen, die so dicht und so aussagekräftig ist. Das Buch musste geschrieben werden. – Ich habe mich gestern bis in die frühen Morgenstunden darin vertieft und konnte fast nicht wieder einschlafen. Es geht zu Herzen! Herzlichen Dank dafür!

Margot Wicki-Schwarzschild, Schweiz, 12/12

Der Eintritt ist frei.

Veranstaltungsdaten

Foyer der Stadtbibliothek Lich
Kirchenplatz 12
35423 Lich

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