Licher Literaturgespräch

Italo Calvino - Die unsichtbaren Städte - Buchcover und Autorenfoto
© Jerry Bauer / Carl Hanser Verlag

Italo Calvino: Die unsichtbaren Städte

Zum Autor Italo Calvino

Italo Calvino wurde 1923 in Santiago de las Vegas – in Kuba – geboren, wuchs aber seit seinem zweiten Lebensjahr in Italien auf. Aus anarchisch begründetem Nonkonformismus und Antifaschismus entwickelte sich Engagement für demokratischen Kommunismus. Er studierte Literaturwissenschaften, arbeitete als Kulturredakteur und Lektor, schrieb diverse Romane und bereiste die Welt.

In Italien sind seine 1956 veröffentlichten „Fiabe italiane“ (Italienische Märchen) ein Hausbuch – ähnlich den Märchen der Brüder Grimm.

Sein Buch „Die unsichtbaren Städte“ avancierte rasch zu einem Kultbuch in amerikanischen Campus- und Literatenkreisen und ist es bis heute geblieben. Er erhielt zahlreiche Ehrungen und galt vor seinem überraschenden Tod 1985 als heißer Anwärter auf den Literaturnobelpreis.

Zum Buch „Die unsichtbaren Städte“

Es heißt, „Die unsichtbaren Städte“ sei kein Roman. Das Buch – mit seinen 55 Textminiaturen – sei vielmehr ein modern-gebrochenes Weltpoem, ein eigenwilliges „Remake“ von Marco Polos Bericht „Il Milione“, ein philosophisches Werk mit fernen Anklängen an Dante.

Die Beschreibungen fiktiver Städte mit Frauennamen sind eingebettet in die Rahmenhandlung: Marco Polo berichtet dem alternden Mongolenherrscher Kublai Khan von den Städten seines Reiches. Während Kublai Khan anfangs auf der Suche nach einer Ordnung ist, vermitteln die 55 Texte mit zunehmendem Nachdruck, „daß dieses Reich, das uns als die Summe aller Wunder erschienen war, ein einziger Ver- und Zerfall ohne Ende und Form ist“.

Die Beschreibungen der Städte sind poetische Sinnbilder für das menschliche Dasein, für Widersprüche und Dilemmata und thematisieren das Verhältnis von Realität und Erfindung, Macht und Ohnmacht, Bild und Spiegelbild. Die Nicht-Hölle in der Hölle ist ebenso Gegenstand des Buches, wie „die Stadt als Frau – ob als Hure oder Mutter“.

Zum Literaturgespräch

Jeden Monat, immer an einem Dienstag um 20:00 Uhr stellt Dr. Peter Ihring im Rahmen des Licher Literaturgesprächs eine belletristische Neuerscheinung aus dem aktuellen Buchmarkt vor. Er geht in einer ca. 20 minütigen Einführung auf Werk und Autor(in) ein, bevor die Veranstaltung in ein thematisch offenes Gespräch über Literatur und Leben übergeht.

Es ist sinnvoll, dass Sie als Besucher(innen) dieser Veranstaltung das entsprechende Buch selbst gelesen haben, damit Sie sich qualifiziert am anschließenden Gespräch beteiligen können, aber natürlich sind auch Gäste willkommen, die den behandelten Text zuvor noch nicht lesen konnten.

Für alle Fragen bezüglich der Veranstaltung steht Dr. Peter Ihring gerne zur Verfügung:

Dr. Peter Ihring

Veranstaltungsdaten

Foyer der Stadtbibliothek Lich
Kirchenplatz 12
35423 Lich

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