Jahresbericht 2016
Die Stadtbibliothek ist seit 2011 für viele Bürgerinnen und Bürger ein wichtiger Ort unter den vielfältigen kulturellen Angeboten der Stadt Lich.
Drei Ereignisse prägten das Jahr 2016 und werden im Jahresbericht besonders hervorgehoben:
- Der Mutterschaftsurlaub der Bibliothekarin Anne Dietz. Sie wurde ab Juni vertreten von Frau Liane Anders.
- Die Schließung der Bibliothek vom 07.11. – 06.12.2016 wegen Erneuerung des Parketts im Erdgeschoss.
- Der Beitritt der Stadtbibliothek Lich und der Bücherei Hungen zum Onleihe-Verbund-Hessen.
Bestand und Ausleihe
Nach sechs Jahren, in denen die Bibliothek sich rasant entwickelte, ist 2016 eine Tendenz zur Konsolidierung festzustellen, wie die Statistik zeigt.
Medienkategorie | Bestand 2015 |
Bestand 2016 |
Ausleihe 2015 |
Ausleihe 2016 |
---|---|---|---|---|
Schöne Literatur (Romane) | 3.989 | 4.273 | 5.983 | 5.803 |
Kinder- und Jugendliteratur | 4.709 | 4.872 | 9.922 | 8.433 |
Sachliteratur Erwachsene | 2.256 | 2.366 | 2.166 | 1.513 |
Sachliteratur Kinder/Jugend | 594 | 599 | 1.044 | 879 |
Zeitschriften | 1.100 | 1.196 | 851 | 623 |
Schöne Literatur (Romane)-CD | 751 | 799 | 1.841 | 1.675 |
Kinder-Jugend-CD | 1.273 | 1.306 | 6.527 | 6.155 |
CD-ROM | 28 | 28 | 56 | 26 |
Sachliteratur-CD-Erwachsene | 72 | 73 | 191 | 144 |
Sachliteratur-CD-Kinder/Jugend | 68 | 73 | 207 | 181 |
Gesamt | 14.840 | 15.585 | 28.788 | 25.432 |
Anmerkungen
- Der Bestand ist leicht angestiegen und entspricht in etwa dem gesteckten Ziel: 1 Medium pro Einwohner. Herr Budjan von der Hessischen Bibliotheksstelle empfiehlt allerdings als Ziel 17.000 Medien.
- Die Zahl der Ausleihen ging zurück, was vermutlich der einmonatigen Schließung der Bibliothek im November geschuldet ist.
- Festzustellen ist, dass der Rückgang der Ausleihen im Bereich der Printmedien erheblicher ist (vor allem bei den Sachmedien) als bei den Non-Print-Medien.
- Die Anzahl der Neuanmeldungen wächst langsamer, 2016 waren es 165. Die Zahl der aktiven Entleiher bleibt nahezu konstant.
Die Nutzer/innen der Stadtbibliothek
Kategorie | 2014 | 2015 | 2016 |
---|---|---|---|
Neuanmeldungen | 234 | 222 | 165 |
Jahresöffnungsstunden | 612 | 602 | 560 |
aktive Entleiher | 926 | 965 | 929 |
Ungefähr die Hälfte der Personen mit Leseausweis gehört zu den aktiven und regelmäßigen Entleihern. Das sind zum einen die Leser und Hörer der Belletristik, die in der Bibliothek ein großes und auch aktuelles Angebot vorfinden. Zum anderen sind es Familien mit Kindern, die froh und dankbar sind, dass sie die neuesten Bilderbücher, Erstlesebücher, CDs und Kinderbücher vorfinden. Sie halten sich gerne in der Bibliothek auf, oft wird in Ruhe gestöbert und vorgelesen.
Die Zahl der jugendlichen Leser ist weiterhin gering trotz eines sehr guten und aktuellen Angebots an Büchern, bei den CDs sieht es etwas besser aus. Die Beobachtung ist auch in anderen Bibliotheken zu machen. Zudem verfügen die Licher Schulen über gute Schulbibliotheken. Es wird nötig sein, sich mit dem Thema zu befassen und nach den Ursachen zu forschen. Studien sagen, dass das Interesse von Jugendlichen am Lesen ungebrochen ist, das Leseverhalten sich allerdings verändert hat. Zum einen spielen digitale Medien eine immer größere Rolle. Außerdem werden sogenannte All-Age-Bücher immer wichtiger, d.h. junge Menschen orientieren sich stärker an den Angeboten für Erwachsene und greifen seltener zu Titeln, die als Jugendbücher deklariert sind. Umgekehrt können wir feststellen, dass manche Erwachsene gerne im Jugendbereich aktuelle Bücher suchen.
Die Ausleihe von Sachbüchern ist im Kinderbereich weiterhin gut, im Erwachsenenbereich jedoch eher zurückgegangen. Informationen werden heute einfacher und schneller über das Internet erlangt. Gefragt sind vor allem Ratgeber (Familie, Erziehung, Wohnen, Garten, Kochen u.a.), Reiseführer und Biografien.
Die Zahl der Zeitschriftenausleihen ist sehr zurückgegangen. 2017 sollte kritisch geprüft werden, ob dieser Trend anhält, welches die Gründe sind und ob gegebenenfalls Abos gekündigt werden sollten. Zu beobachten ist allerdings, dass oft auch außerhalb der Öffnungszeiten im Foyer Zeitungen und Zeitschriften gelesen werden.
Genutzt wird die Bibliothek weiterhin von Kindergärten, die nach Anmeldung morgens in die Bibliothek kommen können.
2016 ist die Stadtbibliothek gemeinsam mit der Bücherei Hungen dem Onleiheverbund Hessen beigetreten.
Der OnleiheVerbund Hessen ist ein Angebot hessischer öffentlicher Bibliotheken. Dabei handelt es sich um eine Online-Bibliothek, in der Sie digitale Medien wie Bücher, Tageszeitungen, Zeitschriften, Hörbücher, Musik und Filme ausleihen können. Das heißt, Sie können ganz in Ruhe zu Hause in der Online-Bibliothek stöbern, sich Ihre Auswahl herunterladen und die Medien auf dem PC, Smartphone oder E-Book-Reader nutzen und das sieben Tage in der Woche rund um die Uhr.
Personal – die Mitarbeiter/innen
Wegen Mutterschaftsurlaub und Elternzeit der Leiterin der Stadtbibliothek, Anne Dietz, die auch für die Bücherei in Hungen zuständig ist, übernahm im Juni Dipl. Bibliothekarin Liane Anders die Vertretung. Sie ist verantwortlich für Bestellung und Verwaltung der Medien und Sachmittel und in Zusammenarbeit mit einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin für die Einarbeitung und Katalogisierung der Medien.
Weiterhin sind es die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen (36), die die Ausleihe erledigen, Bücher einarbeiten, Medien ordnen, beraten, bei Veranstaltungen helfen. Viele gute Ideen wurden in der Licher Bibliothek umgesetzt und fortgeführt, z.B. das „Gedicht des Monats zum Mitnehmen“.
An jedem Ersten im Monat wird ein großes Gedicht mit passendem Bild vor der Bibliothek präsentiert, dazu die in kleinem Format zum Mitnehmen, die oft nachgedruckt werden müssen. Vorschläge für Lesungen und Ausstellungen werden gemacht. Änderungswünsche oder Probleme werden mit der Bibliotheksleitung, beim monatlichen Stammtisch der Mitarbeiter/innen und bei den Sitzungen des Fördervereins besprochen. Ohne die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen, die fast alle seit sechs Jahren dabei geblieben sind, wäre es nicht möglich, die gegebenen Öffnungszeiten anzubieten und die Bibliothek als lebendigen Ort zu etablieren. 2016 bildeten sich die Mitarbeiter/innen zusätzlich zum Thema Onleihe fort.
Gedankt wurde den Mitarbeiter/innen für ihre vielfältige und kreative Tätigkeit im Dezember wieder mit einem „Betriebsausflug“. Diesmal ging es nach Bad Vilbel, wo 2013 auf der Nidda-Brücke eine neue, sehr moderne Bibliothek eröffnet wurde, die mit sehr viel mehr finanziellen und personellen Ressourcen arbeiten kann. Die Leiterin führte durch die großzügigen Räumlichkeiten. Außerdem fand am ersten Freitag im Dezember das schon traditionelle gemeinsame Essen im Foyer statt.
Die Schnittstelle zwischen der Bibliotheksleitung und den ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen bildet der Förderverein mit derzeit 147 Mitgliedern. Viele arbeiten aktiv in der Bibliothek mit, darüber hinaus plant, organisiert und finanziert der Förderverein weiterhin Veranstaltungen.
Veranstaltungen
Auch im Jahr 2016 gab es wieder viele Veranstaltungen, die in und von der Bibliothek organisiert wurden. Manche andere Vereine nutzen die Räumlichkeiten und arbeiten mit der Bibliothek zusammen.
Licher Literaturgespräch
Jeden Monat, immer an einem Dienstag, wird eine belletristische Neuerscheinung aus dem aktuellen Buchmarkt von Dr. Peter Ihring vorgestellt und diskutiert.
Eine Übersicht aller Literaturgespräche 2016 finden Sie hier.
Beteiligung an den Kulturtagen im März 2016
- „Licher lesen“zum Motto der Kulturtage: „Ankommen“
- Lesung mit Vendela Vida: „Des Tauchers leere Kleider“
- „Ankommen“Lesung der Preisträger des OVAG-Jugendliteraturwettbewerbs
- „Gott im Gepäck“Vortrag mit Fritz Kremser
Weitere Lesungen und Vorträge 2016
- Lesung mit Judit Rózsa: „Salziger Kaffee. Unerzählte Geschichten jüdischer Frauen“
- Lesung mit Paulus Böhmer
- „Licher lesen“Zum Thema Zeit
- Vortrag von Dr. Djalil Dehghani: „Weltbürgerschaft“, Ein Produkt der neuen Weltordnung
- Lesung und Vortrag von Jutta Dörrenhaus: „Migranten-Literatur“
- Vortrag von Kurt Stein: „Wer war Georg Frank“
Veranstaltungen für Kinder
- Vorlesen für Kinder – Licher Lesewiese und Bibliotheksmitarbeiterinnen
- „Wir machen den Bibliotheksführerschein“Beteiligung an den Licher Ferienspielen
Ausstellungen
- Werke von Edit Fekete aus der Partnerstadt Budakezsi, gemeinsam mit dem Partnerschaftsverein
- Werke aus dem Kunstunterricht der 3. Klassen der Grundschule Langsdorf
- „Likörelle“ – Bilder von Udo LindenbergIm Rahmen von „Kunst in Licher Scheunen“
- Weihnachtliches
Ausblick
Die Bibliothek ist für viele Licher Bürger/innen eine regelmäßig besuchte Einrichtung geworden. Sie ist gewachsen, sie entwickelt sich nun langsamer, was nicht Stillstand bedeuten darf, aber Kontinuität.
Bewährtes wird fortgesetzt
Die Zahl der vielen Mitarbeiter/innen ermöglicht weiterhin die Öffnungszeiten an sechs Tagen. 2017 wird es wieder regelmäßige Veranstaltungen in der Bibliothek geben (Literaturgespräch, Licher lesen), die Bibliothek nimmt teil an den Licher Kulturtagen, an „Kunst in Licher Scheunen“, an den Ferienspielen. Ausstellungen sind geplant.
Baustellen sollen möglichst schnell behoben werden
Die Regale sind inzwischen sehr voll. Geplant ist eine gemeinsame „Aktion“, bei der Bücher aus dem Bestand aussortiert werden müssen, um Platz für neue aktuelle zu schaffen.
Fragen müssen diskutiert werden
Wie sieht es mit den Finanzen aus? Es wird weniger Geld für die Anschaffung von Medien und Ausstattung zur Verfügung stehen, da mit dem Beitritt zum Onleiheverbund Hessen
jährlich 1.500 € aus dem Etat von derzeit 8.000 € gezahlt werden.
Welchen Einfluss wird das zusätzliche Angebot der Onleihe auf die Statistik haben?
Die „Lesewiese“ hatte einmal monatlich in der Bibliothek für Kinder vorgelesen. Das kann zur Zeit nicht mehr angeboten werden, da Vorleser/innen fehlen.
Gibt es andere
regelmäßige Angebote für Kinder?
Wie erreichen wir mehr Jugendliche?
Das erste Vierteljahr 2017 zeigt eine kontinuierlich positive Entwicklung auf. Der Förderverein und die ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen werden sich mit der Bibliotheksangestellten weiterhin dafür engagieren, dass die Bibliothek für die Stadt Lich und deren Bürgerinnen und Bürger ein wichtiger kultureller Ort bleibt.